15. So. n. Trinitatis

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Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen.

Heute feiern in Lanzendorf diejenigen ihr Konfirmatiosjubiläum, die es eigentlich im Jahr 2020 gehabt hätten. Es musste aber wegen Corona auf dieses Jahr verschoben werden. Der Predigttext für diesen Anlass ist zugleich der Wochenspruch 1. Petrus 5,7: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

Liebe  Gemeinde!
Nie bekommt man so viel Gutes gewünscht wie zu einem Jubiläum. Freude, Gesundheit, Erfolg, liebe Menschen als Begleiter, genug Zeiten für Erholung – die Liste der guten Wünsche, die da genannt werden, ist lang. Wir wünschen Jubilaren nun einmal Gottes Segen in seinen verschiedenen Ausprägungen. Und auch Ihnen, den Konfirmationsjubilarinnen und Jubilaren +1, die ihr Jubiläum nachholen, gelten heute alle diese guten Wünsche, ich denke, da sind wir uns einig, Ihnen das zu wünschen.
Aber das Leben ist anders. „Deine Sorgen möchte ich haben“, seufzen wir manchmal, wenn wir das Leben eines anderen Menschen betrachten und mit unserem vergleichen. „Deine Sorgen möchte ich haben“, seufzen vielleicht manche im Alter unserer Silberkonfirmandinnen und – konfirmanden, wenn sie mitten im Stress des Lebens stehen mit Beruf und noch nicht sehr großen Kindern und auf die Jubilarinnen und Jubilare blicken, die vielleicht schon in Rente sind. „Deine Sorgen möchte ich haben“, seufzt vielleicht mancher Mensch im Alter unserer älteren Jubilare, der sich mit Themen wie Einsamkeit und Krankheiten herumplagt und sich sehnsüchtig an die schöne Zeit erinnert wo er noch mehr im Leben stand und genug Kraft hatte, ein turbulentes Dasein zu bewältigen. Und gerade manche von unseren älteren Jubilarinnen und Jubilaren haben vielleicht noch eine ganz andere Sichtweise, zum Beispiel: „Was heutzutage so als Sorge bezeichnet wird .. . wir damals mussten um unsere Existenz fürchten.“ Es waren karge Jahre,  in manchen Familien waren Männer im Krieg gefallen, andere haben ihre Heimat verloren und wussten noch nicht, ob sie am neuen Heimatort Fuß fassen und sich wohl fühlen würden. Ja, wer ein bisschen Lebenserfahrung hat und über das Leben nachdenkt, der merkt: Sorgen gehören zum Leben. Sie, die Sie jetzt an der Verschiebung der Verschiebung der Jubelkonfirmation teilnehmen, merken, dass uns gerade zur Zeit wieder die Unsicherheit des Lebens vor Augen geführt wird.
Ja, Sorgen gehören zum Leben. Wird es dann nichts mit den guten Wünschen und dem Segen? Klar, wir wissen nicht, was im einzelnen auf jede und jeden von Ihnen, liebe Jubilarinnen und Jubilare, zukommt. Aber auf eines dürfen Sie sich jedenfalls verlassen: Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
Wie sieht nun diese Fürsorge Gottes aus? Wir ahnen es schon: Sie besteht nicht in einem sorgenfreien Leben. Sondern darin, dass Gott uns eben in diesem Leben mit all seinen Sorgen helfend zur Seite steht. Woran aber kann man das merken?
Jubiläen sind nicht nur die Zeit der guten Wünsche, sondern oft auch die Zeit der Erinnerungen. Und ich kann mir denken, dass da schon manche ihre Erinnerungen haben, wie sie mitten in ihren Sorgen doch Gottes Hilfe gespürt haben.
Manchmal ist es vielleicht die immer wieder einmal vorkommende Erfahrung, dass eine Sorge, die wir hatten, sich Gott sei Dank doch als unbegründet erweist.
Oder die Erfahrung, dass wir etwas, was uns Sorgen gemacht hat, dann gut bewältigt haben: Viele von Ihnen zum Beispiel haben Prüfungen bestanden, sich in Beruf und Familie bewährt und dabei Herausforderungen bestanden, wo Sie sich im Nachhinein sagten: „Erstaunlich, dass ich das alles geschafft habe.“ Nun, da ist vielleicht ein Stück von Gottes Fürsorge sichtbar.
Manche von Ihnen, liebe Jubilarinnen und Jubilare, haben vielleicht auch richtig schwere Zeiten überstehen müssen, aber auch wirklich überstanden. Unter denen, die den Krieg und die karge Zeit danach noch erlebt haben, gibt es vielleicht einige, die Verluste in der Familie verkraften mussten und dann doch wieder Trost fanden oder in einem neuen Umfeld fern der Heimat neu anfangen mussten und dann doch wieder Heimat fanden. Aber auch andere haben vielleicht schon Erfahrungen wie Trauer, Arbeitslosigkeit oder schwere Krankheit erlebt und auch die Erfahrung gemacht, dabei  Tag für Tag zu bewältigen. So etwas kann  Zeichen für Gottes Fürsorge, der Ihnen dabei zur Seite stand.
Und nicht zuletzt sehen wir Gottes Fürsorge ja auch daran, dass wir oft selbst in schweren und anstrengenden Zeiten immer wieder unbeschwerte, schöne Momente haben: einen erholsamen Urlaub, ein fröhliches Fest oder kleine Freuden des Alltags wie der Kaffee mit Freunden, das Zusammensein mit der Familie, ein nettes Telefonat, der Blick in eine schöne Landschaft oder einen schönen Garten und manches mehr.
Schon beim Erinnern können wir so manche Zeichen für die Fürsorge Gottes entdecken, und dann gibt es noch das große Zeichen: Jesus Christus. Dass er zu uns auf die Erde kam, mit uns lebte, für uns starb und auferstand, zeigt: Gott will für uns da sein. Er sorgt für uns, indem er uns begleitet. Er sorgt für uns, indem er uns Vergebung anbietet und wir trotz allem, was in unserem Leben auch mal schief läuft, von ihm geliebt werden. Gott sorgt für uns, indem er uns eine Hoffnung über das Sterben hinaus schenkt. Wir dürfen auf ein gutes, ewiges Leben ohne Not und Leid hoffen. Gott sorgt für uns nicht, indem er uns ein sorgenfreies Dasein schenkt. Aber mitten in allem, was uns Sorgen machen kann, dürfen wir vertrauen, dass Gott für uns sorgt, dass er uns in seinen guten Händen hält, dass er für uns da ist und uns letztendlich alle Dinge zum Besten dienen lässt.
Wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt im Leben. Gerade zur Zeit spüren wir ja, wie unsicher das Leben ist. Aber Gott sorgt für uns. So dürfen Sie, liebe Jubilarinnen und Jubilare, für Ihre Zukunft gewiss sein: Auch wenn vielleicht noch schwere Zeiten kommen und vieles nicht nach Wunsch verläuft, Gott ist mit seiner Fürsorge da, er segnet und begleitet Sie auf allen Wegen. An ihn dürfen Sie sich wenden mit allem, was Sie bewegt, mit Dank, mit Bitten, mit Sorgen, mit Klagen, Sie dürfen Ihre Sorgen auf den Herrn werfen – und Sie dürfen gewiss sein, dass Gott für Sie sorgt und Ihnen in den alltäglichen und den schweren Sorgen zur Seite steht.
Heute – endlich – dürfen Sie Ihr Konfirmationsjubiläum feiern, das heißt zurückdenken an Ihre Konfirmation und was sie bedeutet. Konfirmation heißt ja Bestätigung, Bestärkung.  Gott schenke Ihnen, dass diese Jubelkonfirmation Ihnen zur Konfirmation wird,zur Bestätigung von Gottes Liebe und zur Bestärkung Ihres Glaubens. So segne Gott Sie auf allen Wegen. Amen.
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.   

Guter Gott, danke, dass du für uns sorgst und wir uns bei dir, was auch geschieht, in guten Händen wissen dürfen. Wir bitten dich für uns und besonders für unsere Jubilarinnen und Jubilare: Lass uns deine Fürsorge spüren und dankbar wahrnehmen, damit wir im Glauben gestärkt werden. So segne du uns auf allen Wegen. Amen

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Es segne und behüte dich der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und